
Die Kapelle St. Laurentius im Harener Ortsteil Landegge ist ein Beispiel für die vielfältige politische wie kirchliche Entwicklung des Christentums im Emsland. Von Landegge aus wurden über mehrere Jahrhunderte Regierungs- und Verwaltungsgeschäfte im Emsland geführt. Dies allerdings nicht selbständig, sondern unter Hoheit des Bischofs von Münster. Damaliger Fürstbischof, nicht nur für kirchliche Angelegenheiten zuständig, war Hermann II. von Katzenelnbogen. Er errichtete gemeinsam mit Abt Widukind von Corvey im Jahr 1178 die Burg Landegge. Weil die „Burgmänner“ sonntags nicht den weiten Weg in die für sie zuständige Kirche in Wesuwe zurücklegen wollten, errichteten sie eine erste eigene kleine Kapelle, vermutlich um das Jahr 1200. Von der Burg ist noch die 1686 erbaute und 1960 grundlegend restaurierte Fachwerkkapelle vorhanden. Im Zentrum der Kapelle steht ein Marienhochaltar im Stile des Barocks. Dieser wird auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert. Eindrucksvolle Gedenktafeln erinnern an die Erben der Burg Landegge aus dem 17. und 18. Jahrhundert. 2009 wurde eine der hölzerne Glockenturm mit seiner historischen über 400 Jahre alten Glocke wiederhergestellt. Nur zwei Jahre später wurde der frühere Zelebrationsaltar durch eine Neuanfertigung aus massiver Eiche durch den Landegger Tischler Wilfried Herbers ersetzt und feierlich eingeweiht.
Gäste aus dem ganzen Emsland sind zur Präsentation der Kapelle (Landegge-Dorf 13A, 49733 Haren) eingeladen und das um 15.00 Uhr und um 16.00 Uhr. Wer um 15.00 Uhr teilnimmt, kann anschließend auf dem Hof Ludden (Landegge Dorf 3) Kaffee und Kuchen genießen. Wer um 16.00 Uhr teilnimmt, kann sich zuvor dort stärken. Zudem kann ein etwa 250 Meter langer historischer Weg an einem noch erhaltenen Wehrgraben vorbei zu einem Infohäuschen, in dem über die Geschichte es Ortes informiert wird, erkundet werden.